Diesen Spruch hielt uns die Vorstandskollegin in die Kamera, als wir via Videokonferenz am Ende unserer zweitägigen Vorstandssitzung über den Jahresbrief sprachen. Und wir dachten sogleich: „Ja! Diesmal sollten wir nicht so sehr auf dieses merkwürdige Jahr zurück blicken, sondern unseren Fokus vor allem auf die Zukunft richten.“
Was würde es auch helfen, nochmals an die existentiellen Ängste vieler Menschen, an den enormen zusätzlichen Arbeitsaufwand oder andere weitaus tragischere Szenen aus dem Jahr 2020 zu erinnern. Wir als Individual- und/oder Erlebnispädagog*innen arbeiten schließlich mit den Menschen, die lernen müssen, mit den Herausforderungen umzugehen.
Zu allem Überfluss finden wir eine Tageszeitung, auf deren Titelseite folgende Überschrift zu finden ist: „Corona bremst den Klimawandel nur unwesentlich“. Der dazugehörige kurze Artikel frustriert ungemein. Wenn doch alle Lockdownfolgen, darunter mehr als eine Million ausgefallene Flüge, die Treibhausgaskonzentration weniger beeinflussen, als natürlich vorhandene Fluktuationen, wie in aller Welt soll sich denn dann in absehbarer Zeit etwas ändern?
Unsere Aufgabe wird es sein, die Temperaturkurve ebenso abzuflachen wie die der Coronafälle. Und dazu braucht es eine Generation von Menschen, die über die Gestaltungskompetenz verfügen, um sich aktiv dafür einzusetzen. Genau hier schließt sich auch dieser kurze Gedankenkreis, wenn wir aus einem Positionspapier des Bundesverbandes zum Thema „Gesellschaftspolitische Dimension der Erlebnispädagogik“ zitieren:
„Eine der Stärken der Erlebnispädagogik ist es, die Gestaltungskompetenz mit handlungsorientierten Methoden und Lernszenarien zu entwickeln und zu fördern. Daraus entsteht für uns als (Individual-) und Erlebnispädagog*innen der Auftrag, zu diesen Themen eine Haltung zu entwickeln und aktiv zu werden. Die Erlebnispädagogik leistet hierzu mit ihrer Zielsetzung, ihren Prinzipien und ihrem methodischen Ansatz einen wichtigen Beitrag.“
Die aktuelle Pandemie wird eines Tages wie ein Warnschuss vor unseren Bug wirken, wenn uns die wirklich wesentlichen Themen des 21. Jahrhunderts wieder einholen werden. Lasst uns heute schon damit beginnen, Menschen mit den dann wesentlichen Kompetenzen auszustatten mit Hilfe dessen, was wir besonders gut können: als Individualpädagog*innen und/oder Erlebnispädagog*innen zu arbeiten.
Wir haben das große Glück und die Herausforderung, mit Menschen zu arbeiten. Wir werden dazu beitragen, genau diese Menschen zu befähigen, kompetent in der und für die Gesellschaft zu handeln. 2021 wird es darum gehen, dass diejenigen unter uns, die 2020 besonders leiden mussten, zu neuen Ideen und erweiterten Angeboten beflügelt werden. Und dass all diejenigen, die sich ständig neuen Arbeitsaufgaben widmen mussten, wieder in Ihre Work-Life-Balance finden, um anderen weiterhin beizustehen.
Und daher schließen wir mit einem zweiten Zitat von Exupery:
„Ich muss wohl zwei oder drei Raupen aushalten, wenn ich die Schmetterlinge kennenlernen will. Auch das scheint sehr schön zu sein.“
Der Vorstand wünscht allen friedliche Feiertage
sowie ein gesundes und zuversichtliches neues Jahr 2021!