Der Bundesverband engagiert sich im Dialog-Prozess „Mitreden – Mitgestalten“ zur Reform des SGB VIII
Zur groß angelegten Auftaktveranstaltung für den Dialog-Prozess "Mitreden - Mitgestalten" des BMFSFJ am 06. November 2018 in Berlin konnte der Bundesverband eine Vertreterin entsenden. Im Rahmen der thematischen Workshops, die den derzeit noch zu verhandelnden Themenfeldern entsprachen, wurde an diesem Tag sehr deutlich, dass die Fachdiskussion in diesem Kontext für den Bereich Hilfen zur Erziehung lediglich die Felder „Heimerziehung“ und „Pflegefamilien“ unterscheidet - die Belange der Individualpädagogik sowie anderer Hilfeformen waren bis dato wenig bis gar nicht eingeflochten in den Reform-Prozess. Hier sehen wir für den auf gut ein Jahr angelegten Prozess dringenden Bedarf zur „Nachjustierung“ – umgehend hat der Vorstand des Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. daher eine Art „Masterplan“ entwickelt, der notwendige Interventionsschritte auf unterschiedlichen Ebenen beinhaltet. Dieser Plan wird den Mitgliedern in der diesjährigen Hauptversammlung vom 12. - 13. März 2019 zur Abstimmung vorgelegt.
Ein Teil dieser Interventionen bezieht sich auf den Dialog-Prozess selbst. Hier sind wir bereits aktiv:
- Der Vorstand hat sich bei der ersten der vor jeder thematischen Verhandlungsrunde vorgeschalteten Online-Befragungen u. A. zu den Themen „Legaldefinition Einrichtungsbegriff“, „Auslandsmassnahmen“, „Betriebserlaubnis“ beteiligt. Hier kann sich jeder Interessierte einbringen – und an dieser Stelle bitten wir nochmals nachdrücklich alle Mitglieder, sich registrieren zu lassen und sich an den Debatten zu beteiligen – sich über Missstände berechtigt zu beschweren ist legitim, sich dann nicht zu engagieren ist jedoch inkonsequent – sich nicht zu engagieren schwächt unser aller Positionen und sorgt im nachteiligsten Fall dafür, dass unsere Anliegen weniger Gehör finden als die anderer (aktiverer) Gruppen. Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass wir mit unseren Themen wahrgenommen werden!
- Zwei Vorstandsmitglieder wurden namentlich als Experten ausgewählt und in eine der regionalen „Fokus-Gruppen“ eingeladen. Auch bei dieser – leider nur einmaligen Gelegenheit zu Austausch und Debatte - haben wir die Belange der Individualpädagogik vertreten.
- Zur ersten Verhandlungsrunde der das BMFSFJ im Verfahren beratenden „großen“ AG mit Vertreter*innen der Spitzenverbände zum Themenfeld „Besserer Kinderschutz“ am 12. Februar 2019 in Berlin ist der Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. als zusätzlicher Experte gesondert eingeladen worden. Im Vorfeld dieser Einladung haben wir eine schriftliche Stellungnahme verfasst zu den unserer Ansicht nach besonders bedeutsamen Aspekten. Diese Stellungnahme haben wir ergänzt durch zwei weitere Papiere, die wir bereits im Jahr 2018 veröffentlicht haben: „Fachpolitische Position zu europäischer Jugendhilfe“ und „Kommentierung §36c Zulässigkeit von Auslandsmaßnahmen“. Alle Dokumente sind im Vorfeld der großen AG zur Verfügung gestellt worden und darüber hinaus auf unserer Websitevzu finden.
- Ebenso unterstützen wir gemeinsam mit dem AIM die von Mitgliedern des AIM sowie des be erarbeitete Synopse zur SGB VIII Reform. Dieses Papier haben wir ebenfalls der großen Arbeitsgruppe schriftlich zur Verfügung gestellt. Eingesehen und heruntergeladen werden kann es unter diesem Link
Wir informieren und debattieren in unserem Workshop im Rahmen des Fachtages zur Mitgliederversammlung am 12. März 2019 über den Dialog-Prozess wie auch unseren „Masterplan“ sowie aktuelle Sachstände – auch zum Themenfeld HzE im Ausland. Die Veranstaltungen des Fachtages stehen traditionsgemäß auch Nicht-Mitgliedern offen. Wir laden alle Interessierten herzlich ein. Die Einladung und Anmeldung zur Fachtagung finden Sie » hier
» Weitere Informationen zum Dialog-Prozess "Mitreden - Mitgestalten. Die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe"
Text: Heike Lorenz, Vorstand im be
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