Erlebnispädagogik nutzt herausfordernde Situationen, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und zu begleiten. Die Begriffe Sicherheit, Wagnis und Risiko stehen dabei in unmittelbarem Zusammenhang mit erlebnispädagogischen Programmen. In einem Positionspapier nähert sich der Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. nun den oft negativ interpretierten Begriffen an.
Etwas wagen birgt Risiken und ist eine Chance zugleich. Der Umgang mit möglichen Risiken sowie das Ergreifen von Sicherheitsmaßnahmen muss erlernt werden. Das geschieht jedoch nicht, wenn man jegliches Wagnis vermeidet. Risiken können minimiert, jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Um sich diesen Themen zu nähern, gründete sich im Jahr 2015 der Arbeitskreis „Wagnis“ im Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. Die Ergebnisse des Austauschs von Vertreter*innen unterschiedlichster Organisationen aus dem Bereich Erlebnispädagogik in Deutschland und auch Österreich sind nun im Positionspapier zusammengefasst.
Mit dem Text erfolgt auch ein Plädoyer für den Mut zu einem „gesunden Risiko“ und mehr Wagnis in unserer Gesellschaft. „Erlebnispädagog*innen stehen in der Verantwortung, Lern – und Risikoräume so zu gestalten, dass dabei keine unangemessenen Risiken entstehen und gleichzeitig genügend Erfahrungsraum zur Verfügung steht.
Der Umgang mit Sicherheit, Risiko und Wagnis ist nicht nur im erlebnispädagogischen, sondern auch im gesellschaftlichen Kontext relevant. Erlebnispädagogik kann und soll zur Entwicklung von Menschen und der Gesellschaft als Ganzes beitragen. Um dies zu verwirklichen, brauchen wir eine enge Zusammenarbeit zwischen Erlebnispädagog*innen, Eltern und anderen an Erziehungs- und Bildungsprozessen Beteiligten.“ - so die abschließenden Worte des Positionspapiers.
Der Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. repräsentiert als führender Fachverband die Vielfalt der Arbeitsfelder der Erlebnispädagogik, der Individualpädagogik und seiner inzwischen fast 250 Mitglieder.
Unter wissenschaftlicher Begleitung verbreitet der Verband den ganzheitlichen und handlungsorientierten Ansatz in der Öffentlichkeit. Er entwickelt Qualitätsstandards für die verschiedenen Fachbereiche und setzt sich auf Landes- und Bundesebene für die Interessen seiner Mitglieder aus dem In- und Ausland ein.
» Das Positionspapier „Sicherheit, Risiko und Wagnis in der Erlebnispädagogik“ kann hier abgerufen werden.
» Informationen zum Arbeitskreis "Wagnis" finden Sie hier.