Wichtigste Erkenntnisse dieses Treffens:
- "Live Treffen" sind gut und ergiebig
- Es gibt sie doch: die Klosterschänke!
16 Teilnehmende aus unterschiedlichsten ausbildenden Organisationen bereicherten dieses traditionelle Vorweihnachtstreffen der Fachgruppe "Aus- und Weiterbildung". Im Mittelpunkt des ersten Tages stand die gegenseitige Vorstellung der unterschiedlichen Ausbildungsformate. Während jeweils 10-minütiger Präsentationen konnten sich die Teilnehmenden einen Überblick über die Vielfalt der Inhalte und Abläufe, Zielgruppen und Formate verschaffen. Ein spannender Punkt ergab sich durch die Tatsache, dass zunehmend kürzere und kompaktere Ausbildungen nachgefragt sind und auch angeboten werden. Diese Ausbildungen ersetzen keine vollwertige "beQ"-zertifizierte Ausbildung, was inhaltliche und zeitliche Ansprüche betrifft. Zudem finden keine Prüfungen statt.
Auf dem Markt werden solche „Kurzqualifikationen“ mit einer Dauer zwischen sechs und zehn Tagen mit unterschiedlichen Bezeichnungen angeboten (Beispiele: „Erlebnisguide“ (6 Tage MBS Marburg), „Erlebnispädagogik Kompakt Weiterbildung“ (9,5 Tage Outward Bound), „Wildnispädagogik (6 Tage Zwerger&Raab). In der Fachgruppe besteht Einigkeit darüber, dass es prinzipiell möglich sein muss, solche (verkürzten) Weiterbildungen anzubieten. Problematisch könnte jedoch die Abgrenzung zu anerkannten Ausbildungen sein, wenn für außenstehende Kunden der Unterschied nicht klar ersichtlich ist. Daher wurde nach einer Ideensammlung beschlossen, dass sich eine fünf- bis sechsköpfige Gruppe am 18. Januar 2024 online trifft, um Vorschläge konkret zu erarbeiten, aus denen hervorgehen könnte:
- Wie müssen sich solche Weiterbildungen in der Ausschreibung und Bewerbung von "beQ"-zertifizierten Ausbildungen unterscheiden?
- Welche Unterscheidungen und Abgrenzungen müssen klar aus der abschließenden Teilnahmebescheinigung hervorgehen?
- Welche Bezeichnungen/Titel dürfen (nicht) verwendet werden?
- Falls die Zeit bleibt: In welcher Form sollte der Zusatz „GQ“ auf Zertifikaten platziert und erläutert werden (siehe unten)?
Einen breiten Raum nahm der Austausch über die Veränderungen unserer Ausbildungs-Teilnehmenden und auch Mitarbeitenden ein. Die Bandbreite der Diskussionspunkte war dabei groß: Über die Frage „wie divers sind unsere Teilnehmenden bei Ausbildungen aufgestellt?“ bis hin zu Generationsthemen (Gen Z und deren Bedürfnisse, Ansprüche, Fähigkeiten und Stärken) oder sogar der Frage, wie weit unsere Verantwortung geht, wenn wir Bedenken haben, Absolvent:innen in die Verantwortung bei der Begleitung von ihnen anvertrauten Menschen zu entlassen. Darüber hinaus sind Ausbildungs-Teilnehmende achtsamer mit sich geworden, was u.a. dazu führt, dass sie ihre eigenen privaten, gesundheitlichen Themen eher ansprechen und bearbeiten. Das wiederum muss von Ausbildenden berücksichtigt werden
Weitere Themen waren die Vor- und Nachteile von modular aufgebauten Ausbildungen, die Aktualität der Kennzeichnung „GQ“ für Menschen ohne pädagogische Qualifikation, der allgemeine Rückgang bzw. die Kurzfristigkeit bei Buchungen von Ausbildungen und anderes mehr.
Das Bedürfnis, all diese Themen konzentriert bearbeiten zu können, führte dazu, dass wir uns wieder für zwei Tage am 9. und 10. April 2024 am Volkersberg treffen. Auch der zweite Termin in Präsenz am 11./12. Dezember 2024 wurde bereits terminiert.
Text: Reinhard Zwerger
Bild: Katja Rothmeier